Geheimnislüftung und Award Numero 2

Pillangó, der liebe Schmetterling, hat mich im November 2014 mit einem Award beehrt. Pillangó führt einen Blog voller Weiblichkeit und Spiritualität. Dort verweile ich gern und lasse die Seele baumeln, wenn sie mal wieder wütet. Deshalb war es mir eine besondere Ehre, dass sie mich für den „Liebster Award“ erwählt hat. Auf ihrem Blog herrscht gerade Winter-Pause, weil sie etwas ausbrütet und das erfordert nun einmal viel Aufmerksamkeit.

Und auch ich kann bereits verkünden, dass es auf diesem Blog eine Sommer-Pause geben wird: aus dem gleichen Grund wie bei Pillangó. In meinem Blick auf das letzte Jahr war von einem Geheimnis die Rede und da ich Geheimniskrämerei furchtbar finde, konnte ich nur schwer an mich halten. Ich weiß nicht, ob der werte Herr Finkelmeier den sechsten Sinn hat oder bloß albern war, aber ich denke, ein Funken Intuition war dabei, als er den Nagel auf den Kopf traf. Da habt ihr es nämlich: eine schwangere Frau Zucker!

Wahnsinn. Ich bin schon ganz aufgeregt! Dieses Jahr wird es also ernst mit dem Leben. Und hoffentlich auch sehr schön. Ich lasse die WG-Zeit (vorerst) hinter mir und fange an, Babys süß zu finden. Die abstrakte Zeit, da es nur ein Wort ist, ohne spürbar oder fühlbar zu sein, ist fast vorüber und jeden Moment kann es richtig losgehen mit dem Bauch.
Aber was ich bereits jetzt schmerzlich vermisse, obwohl meine Saison noch nicht angefangen hat, sind die Clubs, ahem. Nach dem ausgelassen wirbelnden Sommer vom letzten Jahr wird dieser ein langsamer und kugeliger … Da habe ich Bedenken, wie ich das verkraften soll ohne größere Neid- und Frust-Attacken, aber ich hoffe auf die Glückshormone.

Nun muss ich irgendwie den Bogen zurück zum Award schlagen. Da ich schon aus dem Nähkästchen plaudere, hier also meine Antworten auf Pillangós Fragen, die zugleich ein Blick hinter die Kulissen meiner Blog-Betreiberei sind:

  1. Bloggen ist für mich …
    … ein Mittel, meinen Schreibdrang auszuleben, ein Kommunikationsmedium, ein Hort nur für Dinge, die mich interessieren, eine Art Tagebuch, und der Blog an sich ein ästhetisches Objekt, an dem sich mein Auge erfreut.
  2. Ich liebe Bloggen, weil …
    … es mir Selbstvertrauen gibt. Während es mich manchmal frustriert, im Gespräch nicht die richtigen Worte zu finden, habe ich hier auf dem Blog die Zeit, meine Gedanken zu ordnen und zu präzisieren. Das beruhigt und beflügelt mich.
  3. Manchmal hasse ich Bloggen, weil …
    … ich so viel Zeit hineinstecke und trotzdem nur mittelmäßiger Murks dabei herauskommt oder sich niemand für den Murks interessiert. Aber dafür kann das Bloggen ja nichts …
  4. Bloggst du mehr für dich oder die anderen?
    Das Bloggen ist eine große Befriedigung und ein Ventil für mich, aber gleichzeitig wäre ich enttäuscht, wenn ich keine Resonanz bekäme. Ich fürchte, wenn ihn niemand lesen würde, würde ich den Blog nicht mehr betreiben.
  5. Likes, Kommentare oder Statistik, was zählt für dich?https://pillangoblog.files.wordpress.com/2014/11/liebster-award.png?w=580
    Ich gucke mir die Statistik gerne an, weil ich wissen will, welche Beiträge besser ankommen und welche weniger – soweit man daraus irgendwelche Schlüsse ziehen kann. Am Scheensten sind aber Kommentare: Anregungen, Ideen, andere Sichtweisen, eigene Erfahrungen, die einen frischen Dialog ins Rollen bringen.
  6. Bloggst du zu festen Zeiten und Terminen oder wenn es dich überfällt?
    Ich habe viele Beitragsentwürfe, die ich dann ausschreibe, wenn ich es so lange hinausgezögert habe, dass es nicht mehr haltbar ist. Ich arbeite am besten unter Druck.
  7. Hattest du schonmal den Gedanken, deinen Blog einfach wieder aus dem Netz zu nehmen?
    Das hier ist wohl mein dritter Blog. Ich habe mich vor vielen tausend Jahren schon am Bloggen versucht, es aber immer wieder aufgegeben, weil ich das Schamgefühl nicht ertragen konnte. Aber es hat sich ausgezahlt, es noch mal zu versuchen, denn aus dem Gröbsten bin ich herausgewachsen.
  8. Wer oder was inspiriert dich?
    Ein Serotonin-Rausch!
  9. Hast du Vorbilder für dein Schreiben, Malen, Fotografieren?
    Es gibt Autoren, bei denen es immer wieder prickelt und deren Sprachstil, brillante Ideen oder wahnsinnig gut ausgearbeiteten Charaktere ich irgendwie immer im Hinterkopf habe, wenn ich schreibe. Aber letztendlich sind das unbewusste Vorbilder. Namen, die mir spontan einfallen, sind Margaret Atwood, Neil Gaiman, Jenny-Mai Nuyen und Susanna Clarke und damit habe ich bestimmt jemand fulminant Wichtigen vergessen.
  10. Dein Lieblings-Ort zum Bloggen
    Ich blogge meistens auf der Arbeit, wenn ich eine kleine Pause mache – so wie jetzt – oder prokrastiniere – so wie jetzt. Kein Ort für einen Besuch der Muse, aber er strahlt Fleiß aus.
  11. Und deine Eltern, wissen die von deinen Blog-Aktivitäten?
    Hallo Papa!

Einen Award abgehakt, da biegt auch schon der nächste um die Ecke! Deshalb bleibt dieser hier leider eine Sackgasse, es gibt keine neuen Fragen und Verleihungen. Außerdem fehlt mir im Moment schlichtweg die Zeit, mich intensiv nach den schönsten Blogs im Universum umzuschauen. Dafür gebe ich mir für den nächsten Award ganz besonders viel Mühe.

15 Kommentare

  1. Albern? Was willst du mir jetzt damit sagen? War ich jemals, auch wenn du dich ganz weit zurück entsinnst, im entferntesten sowas wie albern? Ernsthaft jetzt?
    Also komm, du bist doch echt ein offenes Buch. Was du alles zwischen deine Zeilen packst reicht für eine Tagebuchsammlung in Brockhaus-Größe. Davon ab solltest du mal deine Webcam abkleben.

    Aber ernsthaft, also noch ernster, du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet. Zugegeben, ein gewisses Muster ist da zu erkennen. Ist es nun eine kleine Aileen oder ein kleiner Ali? Oder beides? Oder noch mehr? Ich kann dir auf alle Fälle beratend zur Seite stehen. Du weißt, dass ich ein Händchen, eigentlich ja zwei, für großartige Vornamen habe.

    Wie auch immer, ich wünsche dir alles Gute, hoffe das alles glatt geht und beide Parteien das Abenteuer gesund und munter überstehen.
    Gleiches gilt für die Sache mit der Schwangerschaft.
    Sei stark und halte durch, die paar Monate gehen schneller vorbei als du es jetzt für möglich hältst. Und vielleicht findet ja jemand aus deinem Bekanntenkreis eine Duftkerze mit Absintharoma. Die sollen sich gefälligst Mühe geben. Du bist schwanger und hast ein Recht darauf und auch auf alles andere was dir spontan einfällt und das du nicht mehr haben willst, wenn sie es gefunden haben.

    1. Danke, danke! Bisher läuft alles unspektakulär nach Plan und es wird bestimmt so weiter gehen. :)
      Großartige Vornamen sind ja gerade in, das versuchen wir ein bisschen zu vermeiden. Kurios ist aber, dass sich mit dem Namen Hubert und dem Nachnamen vom L. ein lustiges Wortspiel machen lässt! Darauf sind wir unabhängig von dir gekommen, es ist aber gerade das erste Mal, dass mir der Zusammenhang auffällt. Es fühlt sich natürlich an wie eine kleine Aileen, aber das hat weniger mit mütterlicher Intuition als mit der Projektion zu tun, dass ich mir vorstelle, einen Klon meiner selbst auszubrüten. Das ist romantischer als es klingt. In einem Monat oder so sind wir schlauer.

      Leider habe ich schon recht ausgeprägte Allüren, da habe ich jetzt schlechte Karten, denn die gesteigerte Form nimmt mir niemand ab. :( Ich leide sehr. Eine Absinthkerze würde ich aber vielleicht noch durchkriegen …

  2. Oha! Na dann mal alles erdenkliche Gute euch beiden! =D Ist es denn schon im Sommer so weit? Und hey … ehe du dich versiehst, wird sich das Kind darüber beschweren, dass du gefälligst aus seinen Clubs fernbleiben sollst. ;)

    Schwanger, ey. Wahnsinn. Wir werden langsam alt! ^^

    1. Danke sehr!
      Aber was hat denn schwanger mit alt zu tun? :) Es ist auch mehr zu mir gekommen als dass ich es mir jetzt sofort gewünscht hätte. Aber wenn ich darauf gewartet hätte, bis ich erwachsen bin und reif und weise, würde ich wohl nie Kinder kriegen …
      Der ausgerechnete Termin ist Mitte August, das ist schon eine Traumzeit für einen Geburtstag. ;)

      1. Ach, alt ist doch nichts Schlechtes. =D Ich denke, wenn man sich auf Kinder einlässt, hat man irgendwo auch anerkannt, dass man im Geiste keine 16 mehr ist.

        1. Die 16 habe ich bereitwillig hinter mir gelasen. Ich wär aber gern ein paar Jahre länger 27 geblieben. Das ist sozusagen das neue 16, bloß cooler. Oder was bevorzugst du?

          1. Ja, „die Generation, die mit 30 erwachsen wird“, sagt man ja gern. ^^
            Keine Ahnung, ehrlich, ich bilde mir immer ein, mit dem Altern (noch) sehr zufrieden zu sein, aber ein bisschen Angst vor geregeltem Tagesablauf und solchen Späßen ist schon da. ;)

            1. Ach, zufrieden werde ich mit 60 bestimmt auch noch sein. Alles was danach kommt, macht mir erst Sorgen … Mir passt das sehr in den Kram, dass man heutzutage erst mit 30 erwachsen wird. :) Aber da ist wieder dieses Wort! Ich glaube ehrlich, dass man Kindern und Jugendlichen eine bessere Definition davon liefern sollte, denn ich habe auch erst viel zu spät begriffen, dass Erwachsensein nicht das Gegenteil von Kindsein bedeutet. Na ja, anderes Thema.

              Bisher läuft es so, dass ich mit jedem Jahr das Gefühl habe, immer besser und vollständiger zu werden. Ich glaube, das Gefühl kann man durchaus bis zur 60 oder so mit sch rumtragen.

  3. Oh, wie schön – Glückwunsch!

    Letzten Sommer war es bei mir das Gleiche – und die Blogpause ist in extreme Blog-Unregelmäßigkeit gemündet. Aber selbst schuld, wenn man meint, nach drei Monaten wieder in den Beruf einsteigen zu müssen. Es ist jedenfalls echt toll mit Kind (und weniger stressig als gedacht).

    Viel Spaß in den nächsten Monaten, und erst recht im Sommer!

    1. Danke dir!
      Wie toll! Bei dir war es auch das erste? Auf weniger stressig hoffe ich insgeheim auch. Ich will ja Bücher schreiben, wenn ich nicht mehr arbeiten muss. :) Um den Blog mache ich aber auch ein bisschen Sorgen, da ist es ja so schnell mit „Aus den Augen, aus dem Sinn“, wenn ich mich eine Weile nicht mehr damit beschäftigt habe. Deshalb die Vorwarnung. :)

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