Nach dem langen Schweigen

Schnecke

Ich war virtuell weg, anderthalb Monate lang, und ich habe mich nicht gut gefühlt dabei. So viel zu der Frage, wie sehr ich mich verantwortlich fühle, Frau Zuckers Zeitvertreib ordentlich zu führen: sehr.

Etwas ist anders. Ich fühle mich zurzeit ein bisschen klüger, ein bisschen friedlicher, ein bisschen glücklicher. Deshalb ist es mir auch wieder möglich, mich an einen Blogbeitrag zu setzen ohne das Gefühl zu haben, die Wörter wie Kaugummiklumpen aus meinem Hirn ziehen zu müssen. Ich hoffe, es bleibt dabei. Dieser wankelmütige Geist braucht endlich Stabilität. Was kurzfristig Zufriedenheit und langfristig Stabilität bewirkt, sind Reisen in schöne Regionen. Ich bin im Mai Richtung Süden getingelt – Berge, Wiesen, Seen, Meer – und bewahre mir den mediterranen Duft nach erhitzter Erde, Rosmarin und Salz in der Nase. Und solange der Sommer währt und mich nährt, solange ich mich noch nicht vermehrt habe, huldige ich hier dem Zeitvertreib.

Während des Urlaubs – und auch ein bisschen davor – hatte ich drei literarische Glücksgriffe, von denen ich zwei in den kommenden Wochen vorstellen werde. Weil der dritte aber nicht unerwähnt bleiben soll, lasse ich ihn direkt hier und jetzt fallen: DER LETZTE ENGEL von Zoran Drvenkar. Vom knappen Beschreibungstext sollte man sich nicht in die Irre leiten lassen. Es geht nur ganz am Rande um einen Jugendlichen, dem Flügel auf dem Rücken wachsen. Vielmehr führt dieser phantastische Thriller aus der Perspektive einer Vielzahl an brillanten Figuren auf die Spur einer jahrhundertealten, nein, jahrmillionenalten Geschichte, die in der Gegenwart ihren Höhepunkt finden soll. Wir haben uns den Roman auf der Autofahrt als Hörbuch gegeben und waren ganz überrascht über das plötzliche Ende. Tatsache ist, dass in diesem Jahr der zweite Band um den LETZTEN ENGEL erschienen ist. Ich hatte keine Ahnung. Den werden wir aber nicht lesen können, weil das Hörbuch so abgöttisch gut gesprochen war. Deshalb heißt es warten und hoffen, dass auch der zweite Teil bald eingesprochen wird. Von Martin Baltscheit im Übrigen, falls der Name jemandem was sagt.

Kennt überhaupt jemand mein Leselogbuch für 2015? Es befindet sich etwas versteckt „hinter dem Vorhang“. Dieses Jahr will ich festhalten, was ich wann gelesen habe bzw. was ich mir vornehme zu lesen. Und als guter Kapitän schreibe ich meine spontanen Eindrücke und Gedanken dazu auf. Ein bisschen wie eine Vorschau also auf kommende Buchvorstellungen.

Wenn ich mich schon nicht abmelde, will ich mich wenigstens höflich zurückmelden. Habe ich etwas verpasst? Wahrscheinlich ganz viel und nichts, außer einer Vielzahl an Kommentaren, die vermutlich unbeantwortet bleiben werden. Nach einer gewissen Zeit macht es aber keinen Sinn mehr, oder? Es tut mir leid. Gelesen habe ich sie aber alle.


P.S.: Ich habe mich bei Bloglovin angemeldet, manchmal mache ich solche verrückten Sachen. Ich habe mich bisher aber noch nicht damit beschäftigt, deshalb bin ich nicht ganz im Bilde, was es alles kann. Aber da sich die ein oder andere Seele über Bloglovin.com auf diesen Blog verirrt, dachte ich mir, dass es zum Schaden nicht sein kann, wenn ich es „offiziell“ mache. Und das ist eine ganz unwichtige Neuigkeit, aber Bloglovin will, dass ich einen gewissen Link in einem Beitrag unterbringe, um mich freizuschalten.

3 Kommentare

  1. Eh … dann noch mal offiziell: Willkommen zurück!
    Mein Blog verfolgt andere Ziele, da er dem Nachdenken dient, insofern poste ich eher häufiger, wenn mir was im Kopf rumgeht, wohingegen Strecken, wo IRL viel zu tun ist und/oder sonst alles rund läuft, für die Blogs eher negativ ist.

  2. Ich verzeihe dir. Schon wieder. Nicht dass eine längere Abwesenheit deinerseits so ungewöhnlich ist. Aber ich kann verstehen, dass du dich nicht gut fühlst. Die meisten vermissen meine weisen, den grauen Alltag farbenfroh einfärbende Worte einfach. Wieso sollte es dir da anders ergehen?

    Wie sieht es eigentlich mit dem Baby aus? Bist du noch schwanger oder schon wieder? An dem Projekt sitzt du ja jetzt schon seit Monaten, bislang ohne Ergebnisse. So geht’s ja nicht. Da solltest du schon langsam mal was vorweisen.

    Bei Hörbüchern habe ich dir ja mal librivox vor die Nase gehalten, wenn ich mich recht erinnere. Die Bücher werden von unbezahlten Enthusiasten aus Spaß an der Freude eingelesen und sind frei downzuloaden. Manche besser, manche schlechter.
    Ich habe noch nicht recht den Hang zu Hörbüchern gefunden und bevorzuge nach wie vor das geschriebene Wort. Nach längerem bin ich dann doch mal wieder bei was Fiktionalem gelandet. Lightning von Dean Koontz. Nach zwei Fünfteln unterhaltsam und ich habe eigentlich keine Lust das Buch wegzulegen, wenn ich denn nicht am nächsten Tag wieder aufstehen müsste. Zeitreisen scheinen eine Konstante in meiner Historie der konsumierten Bücher zu sein.

    Verpasst? Da war so einiges in den Nachrichten. Außerdem habe ich keine Kekse mehr. Ein unhaltbarer Zustand wenn du mich fragst. Ähnlich verhält es sich mit unbeantworteten Kommentaren. Gänzlich selbstverschuldet benutze ich dafür in der Regel viel zu viele Worte und dann bleiben die da einfach so stehen. Womöglich sollte ich mich nach einer Selbsthilfegruppe umschauen.

    Bleibt nur die eigentliche Botschaft des Beitrags zu verkünden: Mach dir keinen Kopf, hab Spaß, nimm dir einen Keks und erhelle und oder erheitere uns wann immer es dir beliebt und zwar plötzlich!

Hinterlasse einen Kommentar